Notvorrat anlegen: Der ultimative Leitfaden inkl. Kalorienbedarf, Lagermöglichkeiten und langhaltbaren Lebensmitteln

In diesem Artikel erfährst du, warum du du einen Notvorrat anlegen solltest, wie du (mit Hilfe deines Kalorienbedarfs) die Größe deines Vorrats ermitteln kannst und welche Lebensmittel sehr lange haltbar und daher ideal dafür sind.

Legen wir los!

Darum habe ich einen Notvorrat angelegt

Diese Frage beschäftigt dich, sonst würdest du diesen Artikel nicht lesen.

Aber ich muss dich enttäuschen!

Ich kann dir nicht sagen, warum du einen Notvorrat anlegen solltest. Diese Frage kannst nur du klären.

Aber ich kann dich gerne in die Feinheiten meines Gedankenprozesses einführen:

  1. Risikominderung: Auch wenn die Lieferketten in Deutschland grundsätzlich sind, können unvorhersehbare Ereignisse, wie Naturkatastrophen (Erdbeben, Hochwasser oder Stürme) dafür sorgen, dass der Straßen- oder Schienenverkehr gestört wird und Lieferketten unterbrochen sind. Auch Pandemien können dafür sorgen, dass zum einen Lieferketten unterbrochen sind und zum anderen die Ausflüge zum Supermarkt vermieden werden sollten.
  2. Wirtschaftliche Überlegungen: Überall stiegen zuletzt die Preise, insbesondere bei Lebensmitteln. Durch den gezielten Einkauf größerer Mengen bei attraktiven Angeboten oder im Großmarkt (z. B. bei Metro) sichere ich mir gute Preise. Über einen längeren Zeitraum zahle ich im Durchschnitt daher weniger für ein Produkt, als wenn ich es immer nur dann kaufe, wenn ich es gerade benötige (Durchschnittskosteneffekt).
  3. Autonomie: Mir ist es wichtig, ein Gefühl von Unabhängigkeit und Selbständigkeit zu haben. Zu wissen, dass wir im Notfall genug Nahrungsmittel zu Hause haben, um 10 Tage gut zu überstehen, gibt mir dieses Gefühl.
  4. Altruismus: Ich habe auch einen Vorrat angelegt, damit ich im Notfall Familie, Freunden und Nachbarn, die nicht daran gedacht haben aushelfen kann.
  5. Komfort: Ein gut gefüllter Vorratsschrank heißt für mich, dass ich weniger oft in den Supermarkt fahren muss, weil ich immer etwas zum Kochen zuhause habe.

Vielleicht überzeugen dich diese Gründe. Vielleicht hast du aber noch weitere gute Gründe.

Das ist nicht wichtig.

Wichtig ist, dass du ins Handeln kommst und einen Notvorrat anlegst. Und das für mindestens 10 Tage anzulegen – Das ist auch die offizielle Empfehlung Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).

Notvorrat anlegen mit Konserven

Wie viel Kalorien brauche ich?

Stop!

Bevor du jetzt ins Handeln kommst und den nächsten Supermarkt leerkaufst, halte kurze inne und überlege erst mal, wie viel und was du einkaufen solltest.

Die wichtigste Größe bei der Ermittlung deines Notvorrats sind Kalorien, besser gesagt Kilokalorien (kcal).

Dein täglicher Kalorienbedarf hängt von verschiedenen Faktoren, wie deinem Alter, Größe, Gewicht, körperlicher Aktivität und Stoffwechselrate ab.

Damit wir uns aber nicht in unwichtigen Details verlieren, gehen wir davon aus, dass du (bzw. ein durchschnittlicher Erwachsener mit sitzender Tätigkeit) pro Tag 2.200 kcal an Nahrung benötigt um sein Gewicht zu halten.

Daher hängt die Größe deines Vorrats von deinem täglichen Kalorienbedarf (ca. 2.200 kcal) und der Dauer (10 Tage) ab.

Das heißt, dass du mindestens 2.200 kcal x 10 Tage = 22.000 kcal an Lebensmittelvorrat anlegen solltest.

Aber mal ganz ehrlich:

Ich kann mir unter dieser Zahl nichts vorstellen.

Daher findest du in der folgenden Tabelle, wie 2.200 kcal auf drei Mahlzeiten aufgeteilt aussehen könnten:

Mahlzeit Lebensmittel Gewicht Kalorien (ca.)
Frühstück Vollkornbrot 100 g 250 kcal
Gekochtes Ei 2 Stück 140 kcal
Avocado Halbe Frucht 120 kcal
Naturjoghurt 200 g 140 kcal
Frische Beeren 1 Handvoll 50 kcal
Mittagessen Gegrilltes Hähnchenbrustfilet 150 g 330 kcal
Quinoa 150 g 210 kcal
Gemischter Salat 100 g 50 kcal
Olivenöl (Salatdressing) 1 EL 120 kcal
Kleine Orange 1 Stück 90 kcal
Abendessen Lachsfilet 150 g 350 kcal
Süßkartoffeln 200 g 180 kcal
Gedämpftes Gemüse (Brokkoli, Karotten) 150 g 90 kcal
Nüsse (Walnüsse/Mandeln) Kleine Handvoll 80 kcal

In Survival-Büchern habe ich schon öfter gelesen, dass der Kalorienverbrauch in Krisensituation deutlich höher sein kann als im Alltag.Nach dieser Logik sollten wir auch mehr Nahrung (in kcal) einlagern, als wir in z. B. 10 Tagen regulär essen würden. Da wir in Deutschland mit einem durchschnittlichen BMI von 26 gesegnet sind (leichtes Übergewicht), würde den meisten eine reduzierte Kalorienzufuhr eher guttun als schaden.

Mit diesen 23 Lebensmitteln den perfekten Notvorrat anlegen

Universell perfekte Lebensmittel gibt es nicht.

Die folgenden Lebensmittel sind aber für unseren Notvorrat perfekt, weil sie lange haltbar sind, nicht gekühlt werden müssen und du sie in fast jedem Supermarkt kaufen kannst.

Nutze diese Liste als Startpunkt, ergänze, was du gerne isst und streiche, was dir nicht schmeckt.

Geschmack ist in einer Krise erstmal weniger wichtig, aber warum solltest du Lebensmittel kaufen und einlagern, die dir nicht schmecken?

Notvorrat anlegen mit Bohnen in der Dose

Hier ist die Liste mit lang haltbaren Lebensmitteln:

Lebensmittel Kalorien pro 100g Kosten pro 100g Mindesthaltbarkeit (MHD) Ungekocht essbar Beispielgerichte
Reis 370g 0,20€ unbegrenzt nein Reis mit Gemüse, Reis mit Dosenfleisch oder -fisch
Haferflocken 375g 0,20€ 12 Monate ja Müsli zusammen mit einer Nussmischung, Brei, Backzutat, Haferkekse
Spaghetti 350g 0,25€ 36 Monate ja Spaghetti mit Olivenöl und Dosenfleisch oder -fisch
Butterkekse 500g 0,60€ 6 Monate nein Snack
Rote Linsen (trocken) 350g 0,30€ 24 Monate nein Linsensuppe, Dal, Linsensalat
Kidneybohnen (trocken) 333g 0,30€ 24 Monate nein Chili, Bohnensuppe, Bohnensalat
Fischkonserven 250g 1,00€ 60 Monate ja Auf Brot und in Pasta-Gerichten
Fleischkonserven 250g 1,50€ 24 Monate ja Auf Brot und in Pasta-Gerichten
Nussmischung 600g 2,00€ 12 Monate ja Als Snack, in Salaten und im Müsli
Brot (Pumpernickel) 250g 0,60€ 6 Monate ja Sandwiches
Sauerkraut 19g 0,20€ 24 Monate ja Beilage zu Dosenfleisch
Vollmilchschokolade 550g 1,50€ 12 Monate ja Snack und Moralbooster
Sonnenblumenöl 884g 1,50€ 6 Monate ja Zum Braten
Erdnussbutter 587 kcal 1,00 € 6-9 Monate ja Brotaufstrich, Sauce für Reis
Marmelade 250 kcal 0,50 € 1-2 Jahre ja Auf Brot bzw. Pumpernickel und als Backzutat
Honig 304 kcal 1,50 € Unbegrenzt Ja Süßen von Tee, Kaffee und als Backzutat
Salz 0 kcal 0,05 € Unbegrenzt Ja Würzen
Zucker 400 kcal 0,20 € Unbegrenzt ja Süßen von Tee, Kaffee und als Backzutat
Kaffee 0 kcal 0,30 € 1-2 Jahre Nein Als Wachmacher
Milchpulver 496 kcal 2,50 € 1-2 Jahre Nein Zum “würzen” von Kaffee und zum Backen
Weizenmehl 350 kcal 0,15 € 6-12 Monate Nein Brot backen
Trockenhefe 260 kcal 0,15 € 6-12 Monate Nein Brot backen
Kräuter 0 kcal 1,00 € 1-2 Jahre (getrocknet) Ja Würzen von Gerichten

Bitte beachte, dass ich in der Tabelle das Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben habe. Bei vielen Lebensmitteln, wie z. B. Reis, Nudeln oder Mehl ist die tatsächliche Haltbarkeit viel länger!

Notvorrat anlegen mit Fisch-Konserven

Spezialisierte Notnahrung aus dem Expedetitionsbereich, Zivilschutz und Militär

Spezialisierte Notnahrung ist die Krone des Notvorrats: Sie ist leicht, nährstoffreich und ist extrem lange haltbar.

Der Haken?

Spezialisierte Notnahrung ist sehr teuer: Hier kannst du mit 7-10 € pro Person und Mahlzeit rechnen.

Hier findest du die wichtigsten Vor- und Nachteile im Überblick:

Vorteile Nachteile
  • Hohe Energiedichte (über 400 kcal / 100 g)
  • Strapazierfähige Verpackung (luft- und wasserdicht)
  • Extrem lange Haltbarkeit (20+ Jahre)
  • Praktische Form: Kompakt und leicht
  • Oft als Tagesration konzipiert (Eine Packung = Nahrung für eine Person und einen Tag)
  • Idealerweise direkt essbar (ohne Zugabe von Wasser und / oder Hitze)
  • Kosten
  • Zum Teil lange Lieferzeiten
  • (Beispiel: Lange Wartezeit für NRG-5 Energieriegel im April 2020)

Notrationen aus dem Zivilschutz: NRG-5, BP-ER und Convar-7

NRG-5, BP-ER und Convar-7 sind sogenannte „komprimierte Nahrungsmittel-Riegel“ bzw. „Kohlenhydratkomprimat-Riegel“, die hauptsächlich im Katastrophenschutz verwendet werden, um in Katastrophen und Krisen schnell und einfach viele Menschen mit Lebensmitteln zu versorgen. Diese Riegel punkten mit einem hohen Nährwert, langer Haltbarkeit, kleinem Volumen und gutem Geschmack.

NRG-5 ist ein kompaktes, energiereiches Notnahrungsmittel, das vor allem für den schnellen Verzehr zwischendurch gedacht ist. Es bietet eine ausgewogene Mischung aus Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen, die zur schnellen Energieversorgung beiträgt. Zudem ist es lange haltbar und einfach zu transportieren, was es zu einer idealen Notverpflegung macht.

BP-ER (Bundeswehr-Produkt-Extraration) ist eine weitere lang haltbare Notration, die speziell für den Einsatz in Krisengebieten konzipiert wurde. Sie zeichnet sich durch einen hohen Nährwert aus und ist ebenfalls leicht zu transportieren. BP-ER kann ohne Vorbereitung direkt aus der Verpackung verzehrt werden, was es zu einer praktischen Lösung für plötzliche Notfälle macht.

Notvorrat anlegen mit NRG-5 und BP-ER

Convar-7 ist ein besonders lang haltbares Notnahrungsmittel, das in einem luftdichten Behälter geliefert wird und somit gegen Umwelteinflüsse geschützt ist. Convar-7 kommt in kleiner Verpackungseinheiten und kann so besser rationiert und unterwegs gegessen werden.

Notvorrat anlegen mit CONVAR-7 Chococino

In der folgenden Tabelle findest du eine detaillierte Übersicht der verschiedenen Notrationen:

NRG-5 NRG-5 Zero CONVAR-7 High Energy Bar BP-ER
Geschmacksrichtungen: Eine Geschmacksrichtung, leicht süßlich Eine Geschmacksrichtung, leicht süßlich Peanut, Chocochino, Multivitamin Eine Geschmacksrichtung, leicht süßlich
Besonderheit: keine Glutenfrei, laktosefrei, vegan keine keine
Haltbarkeit: ca. 15 Jahre ca. 15 Jahre ca. 20 Jahre ca. 10 Jahre
Energiewert (pro 100 g): 460 kcal 465 kcal 475 kcal 486 kcal
Verpackungseinheit: 500 g 500 g 200 g 500 g
Kosten pro Verpackungseinheit: ca. 7,95 € ca. 9,95 € ca. 2,40 € ca. 8,80 €
Bezugsquelle:

Bitte beachte, dass sich die Preise für diese Riegel schnell ändern können und daher die oben genannten Preise nicht immer zu 100 % zu treffen müssen.

Gefriergetrocknete Nahrung (z. B. Tactical Foodpack oder Trek’n Eat)

Bei gefriergetrockneter Nahrung wird das Wasser fast vollständig durch einen chemischen Prozess entfernt. Dabei werden fertige Mahlzeiten, z. B. ein Teller Spaghetti Bolognese, eingefroren und im Anschluss von einer Spezialmaschine getrocknet. Der Vorteil ist, dass viele Nährstoffe, der Geschmack und die Textur erhalten bleiben und unsere Spaghetti Bolognese dadurch sehr leicht werden (kein Wassergewicht) und lange haltbar sind. Die Zubereitung ist einfach: Heißes oder kaltes Wasser hinzugeben und fertig.

Diese Gerichte werden unter anderem von Trek’n Eat (Zulieferer der Bundeswehr), Adventure Food und Tactical Foodpack verkauft. Ich selber nutze seit über 5 Jahren auf Overnightern, mehrtägigen Wanderungen oder Camping-Ausflügen Tactical Foodpack.

Notvorrat anlegen mit Tactical Foodpack

Warum?

Weil es schmeckt, gute Zutaten enthält und schnell zubereitet ist.

Außerdem gefällt mir die Hintergrundstory von Tactical Foodpack und der Unternehmensmotto“Don’t fuck with food“.

Die Idee zu Tactical Foodpack stammt von einem Medic der estnischen Special Forces, der sich auf Einsätzen in widrigen Bedingungen wünschte, eine leckere Mahlzeit mit Kameraden zu teilen, die leicht ist, schnell zubereitet und gegessen werden kann, ohne Konservierungsstoffe oder Zusatzstoffe hergestellt wurde und die auch noch richtig gut schmeckt. Fast so gut, wie bei der Mutter zu Hause.

Tactical Foodpack gibt es in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen, hier stelle ich dir meine Top-5 vor:

  1. Mein Favorit all day: Ricepudding with Berries
  2. Der geliebte Klassiker: Spaghetti Bolognese
  3. Für Vegetarier: Gemüse-Pasta
  4. Extra Protein-Portion: Thunfisch Pasta
  5. Soulfood Snack: Getrocknete Keksbällchen

Nicht empfehlen kann ich das Fish Curry. Geschmacklich ganz OK, ist es doch eine krasse Geruchsbelästigung für alle im Umkreis von 10 Metern.

Notvorrat anlegen mit Tactical Foodpack

Militärische MRE (Meal Ready to Eat) oder Bundeswehr EPA (Einmannpackung)

MRE (USA) und EPA (Deutschland) sind Notrationen für Streitkräfte im Einsatz.

Meal Ready-to-eat (MRE) ist eine Notration der US-Streitkräfte. Diese soll einen Soldaten mit einer Mahlzeit inkl. Snacks, Dessert, Getränkepulver, Besteck und einer Wärmequelle zum Erhitzen versorgen und liefert, je nach Ausführung, ca. 1.250 kcal bei einem Gewicht zwischen 500 – 800 Gramm.

Diese MREs gibt es aktuell in 22 verschiedenen Variationen, u. a. gibt es:

  • Chili mit Bohnen (01 – Chili with Beans)
  • Spaghetti Bolognese mit BBQ-Sauce (01 – Chili with Beans)
  • Rindfleisch Tacos (06 – Beef Taco Filling)
  • Käsepizza (11 – Cheese Pizza Slice)
  • Mexikanischer Reis und Bohnen Bowl (14 – Mexican Rice and Bean Bowl)
Notvorrat anlegen mit amerikanischen MRE

Da das deutsche EPA ist als Tagesration für einen Soldaten konzipiert und umfasst daher auch 3x mehr Kalorien und wiegt ca. 1,6 – 1,8kg . Mit den ausgefallenen Variationen des MRE kann das EPA leider nicht mithalten und die Gerichte sind eher bodenständige Hausmannskost.

EPAs gibt es aktuell in fünf Typen, bestehend aus zwei Hauptgerichten und einer Zwischenmahlzeit:

  • Ravioli in Champignonsauce
  • Gulasch mit Kartoffeln
  • Südamerikanisches Gemüsechili
  • Tortellini mit Schweinefleischfüllung in Tomatensauce
  • Linseneintopf mit Mettwurst

Darüber hinaus sind im EPA noch Dosenbrot, Hartkekse, Wurst, Käse, Konfitüre, Schokolade, Kaffee, Tee, Zucker, Salz und Streichhölzer enthalten. Das Einzige was man dann noch braucht ist ein Kocher, z. B. den von der Bundeswehr genutzten Esbit-Kocher.

Fazit: EPA- und MRE-Mahlzeiten scheinen gut in die Krisenvorsorge zu passen, da sie einzeln verpackt sind und einfach zubereitet werden können. Wenn man aber den relativ hohen Anschaffungspreises (ca. 20 € pro Stück) und die relativ kurze Haltbarkeit (bis zu 7 Jahre) beachtet, gibt es auf dem Zivilmarkt deutlich günstigere und länger haltbare Alternativen. Wenn du deinen Notvorrat aber etwas diversifizieren möchtest, machen ein paar MREs oder EPA vielleicht Sinn – ein sinnvoller Anwendungszweck ist, wenn du 2 MREs oder EPA im Auto lagerst, falls du mal eine Panne hast oder hungrig wirst.

Tipps zur Lagerung und Rotation des angelegten Notvorrats

Dein Notvorrat steht?

Gut!

Dann geht es jetzt darum, wie du deine Lebensmittel am besten lagerst und rotierst, damit sie möglichst lange haltbar bleiben.

Lagerung von Lebensmitteln

besten lagerst du Lebensmittel an einem trockenen, kühlen und dunklen Ort. Ideal dafür ist z. B. eine innenliegende Vorratskammer oder ein Kellerraum. Damit hält dein Vorrat mindestens bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum sehr gut, meistens aber auch darüber hinaus!

Gerade bei trockenen Lebensmitteln, wie weißem Reis, Nudeln oder Mehl hat das Mindesthaltbarkeitsdatum einen untergeordneten Wert. Diese Lebensmittel sind auch noch weit nach Ablauf bedenkenlos essbar, sofern diese gut gelagert sind.

Notvorrat anlegen im Maischefass

Bei Konservendosen erkennst du sofort, wenn der Inhalt nicht mehr essbar ist. Dann wölbt sich die Dose nach außen und wir bauchig.

Damit sich Nagetiere, wie Mäuse oder Ratten an deinem Vorrat nicht den Bauch voll schlagen, solltest du alles in verschließbaren Kisten oder Fässern lagern und kannst prophylaktisch ein paar Lebendfallen aufstellen (Achtung: Regelmäßig überprüfen!).

Ich verwende für die Lagerung Maische-Fässer mit einem Fassungsvermögen von 20 Litern.

Notvorrat anlegen in Weithalsfässern

Rotation des Notvorrats

Bei der Rotation gibt es zwei Hauptmöglichkeiten: Du kaufst extrem lange haltbare Notnahrung (z. B. NRG-5 oder Tactical Foodpack), lagerst diese korrekt und vergisst das Thema Notvorrat für die nächsten 10 – 20 Jahre. Diese Möglichkeit ist einfach und unkompliziert, leider aber teuer. Gerade wenn es darum geht einen Notvorrat aufzubauen, der über 10-14 Tage hinausgeht.

Alternativ kaufst du reguläre Lebensmittel und rotierst diese regelmäßig. Das heißt, dass du neu gekaufte Lebensmittel nach hinten ins Regal packst und ältere Lebensmittel zuerst verbrauchst (first in, first out).

Der Vorteil hierbei ist, dass du einfach die gleichen Lebensmittel kaufst, wie sonst auch, nur bei jedem Einkauf 1-2 Packungen mehr.

Du solltest aber beachten, dass die meisten lang haltbaren Lebensmittel, wie Reis oder Nudeln, in Wasser gekocht werden müssen, bevor sie gegessen werden können. Das bedeutet, dass du auch alternative Kochmöglichkeiten benötigst, die ohne Strom funktionieren, wie z. B. ein Gas- oder Spirituskocher.

Langzeitüberlegungen – Notvorrat für 10 Tage anlegen & was ist danach?

Bisher gingen wir davon aus, dass ein Notvorrat für 10 Tage ausreicht. Aber was, wenn aus 10 plötzlich 30 oder 60 Tage werden würden?

Bei der Berechnung unseres Notvorrats haben wir bisher nur auf die Gesamtkalorien geachtet und Makro- und Mikronährstoffe außen vor gelassen. nicht beachtet.

Für kurzfristige Zeiträume spielt gesunde Ernährung eine untergeordnete Rolle (nicht keine Rolle).

Bei längeren Zeiträumen sollten wir aber darauf achten alle relevante Makro- (Eiweiß, Kohlenhydrate, Fett) und Mikronährstoffe (z. B. Vitamine und Mineralstoffe) zu uns zu nehmen.

Unter regulären Umständen ist Eiweißmangel in Deutschland kein Thema. Aber unser Notvorrat besteht bisher hauptsächlich aus kohlenhydratreichen Lebensmitteln. Um dem entgegenzuwirken, kannst habe ich immer ca. 1 kg Eiweißpulver (Whey oder Soja) eingelagert.

Darüber hinaus habe ich noch ein paar Multivitaminpräparate aus dem Drogeriemarkt in meinem Vorrat. Natürlich ist frisches Obst und Gemüse gesünder, aber ein Multivitaminpräparat ist besser als nichts.

Praxis-Tipp: Eine einfache und kostenlose Möglichkeit um deinem Notvorrat gesünder zu machen und dich mit Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen ist das Sammeln von Wildkräutern.

Ich habe vor ein paar Jahren einen Wildkräuterkurs gemacht und dort die häufigsten heimischen Kräuter kennengelernt (u. A. Brennnessel, Spitz- und Breiwegerich, Schafgarbe, Löwenzahn, Giersch, Vogelmiere, Bärlauch).

Außerdem gibt es zu dem Thema etliche gute Bücher, hier eine Auswahl von Büchern, die ich empfehlen kann:

Wenn dir das noch nicht reicht, bietet aber auch die Anlage eines Selsbtversorgergartens eine schöne Möglichkeit mehr über Pflanzen, Gemüseanbau und die Natur zu lernen.

Damit wir auch noch den Bereich der tierischen Notnahrung abdecken, könntest du Hühner halten (Eier), angeln gehen oder einen Jagdschein machen. Gerade letzteres ist aber natürlich ein e sehr zeitaufwendige Freizeitbeschäftigung.

Fazit & Ausblick

Seitdem ich meinen Notvorrat für 10+ Tage angelegt habe, fühle ich mich sicherer, weil ich weiß, dass meine Familie, Freunde und ich gut versorgt sind. Ich habe die Empfehlungen des BBK etwas übertroffen und eine Vorrat für ca. 30 Tage angelegt.

Um auch für längere Krisen (z. B. ein Hochwasser) gewappnet zu sein, habe ich bei der Auswahl meiner Vorräte auf eine ausgewogene Versorgung mit Makro- und Mikronährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen geachtet. Ich habe dafür z. B. Proteinpulver und Multivitaminpräparate in meinen Vorrat aufgenommen, und ich sammle gerne Wildkräuter, um meinen Vorrat auf natürliche Weise zu ergänzen.

Die Liste der 23 Lebensmittel für den Notvorrat war für mich eine gute Grundlage, um eine lang haltbare, vielseitige und leicht zuzubereitende Auswahl an Nahrungsmitteln zusammenzustellen. Natürlich solltest du aber nicht nur auf diese Liste vertrauen, sondern kaufen und lagern, was du gerne isst.

Ich habe auch spezialisierte Notnahrung aus dem Expeditionsbereich, Zivilschutz und Militär in Betracht gezogen. Diese Produkte bieten eine hohe Energiedichte, lange Haltbarkeit und praktische Verpackung. Trotz der Vorteile wie einfache Handhabung und vielfältige Geschmacksrichtungen, habe ich aufgrund des hohen Anschaffungspreises und der begrenzten Haltbarkeit im Vergleich zu zivilen Alternativen nur einige davon in meinen Vorrat aufgenommen, u. a. NRG-5 und Tactical Foodpacks, da ich diese auch zum Wandern mitnehme.

Es ist wichtig, dass du Lebensmittel kühl, trocken und dunkel zu lagerst und auf regelmäßige Rotation achtest. Die Entscheidung zwischen lang haltbarer Notnahrung und regulären Lebensmitteln hängt von deinen individuellen Bedürfnissen und finanziellen Möglichkeiten ab, wobei ich festgestellt habe, dass beide Ansätze ihre eigenen Vor- und Nachteile bieten.

Ich wünsche dir viel Spaß bei der Vorbereitung und melde dich per Kommentar oder E-Mail, wenn du Fragen hast.

Häufige Fragen (FAQ)

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